Neorenaissance in Berlin

  • Jahr

    1993

  • Art

    Gewerbe

  • Kategorie

    Sanierung

  • Leistung

    Planung/Bau

  • Ort

    10179 Berlin

  • Besonderheit

    Reinigung und Sanierung einer denkmalgeschützten Sandsteinfassade.

Neorenaissance zwischen Plattenbauten
In Berlin-Mitte, dort wo die Köpenicker Straße beginnt, hat das alte Bankhaus dem Bombenkrieg und der Abrissbirne danach getrotzt. Rechts und links waren zu DDR-Zeiten Plattenbauten errichtet worden. Nach der Wiedervereinigung fielen Grundstück und Gebäude der Nachfolgerin der Luisenstädtischen Bank zu, die die Reinigung und Sanierung der Sandsteinguss-Fassade übernahm.

Bis in die 1990er Jahre war die Fassade den aggressiven Ablagerungen aus Kohlehausbrand und den Emissionen eines nahegelegenen Kraftwerks ausgesetzt. Ornamente und andere filigrane Fassadenstrukturen waren mit mehreren Millimeter starken schwarzen Verkrustungen überzogen. Einschusslöcher, die vom Häuserkampf der letzten Kriegstage zeugten, fanden sich auf der gesamten Fassade.

Zunächst galt es ein Verfahren zur Reinigung der Oberflächen zu finden, dass die Verkrustungen beseitigt, aber die Oberfläche des Sandsteinputzes und die feinen Strukturen der Sandsteinguss-Elemente nicht beschädigt. Die Wahl fiel nach mehreren Testläufen auf eine Korkschrot-Mischung, mit dem die Fassade gestrahlt wurde.

Nach erfolgter Reinigung konnte der Farbton des Putzes bestimmt und die Schäden ausgebessert werden. Ornamente wurden in teilweise mühevoller Kleinarbeit ausgebessert und nachmodelliert. Abschließend wurde die gesamte Fassade hydrophobiert. Die ausgebesserten Stellen sind heute kaum noch auszumachen.

Während die Arbeiten an den Fassaden liefen, konnte das Dach erneuert werden. Dabei wurde der einsturzgefährdete Schildgiebel gesichert und der Turmhelm des Ecktürmchens in alter Weise mit Schieferplatten neu eingedeckt.

Aufgrund der großen handwerklichen Kompetenz, sowohl der Erbauer als auch der Restauratoren, steht das Eckhaus mit großem Selbstverständnis auf seinem angestammten Platz. Der Gründer der Bank schaut von seinem Denkmalsockel immer noch auf ein architektonisches Schmuckstück zwischen den umgebenden Plattenbauten.

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