Das Grundstück im Ostseebad Strande liegt unweit der Marina in erster Reihe zur Ostsee, doch die 70er-Jahre-Villa spielte diese Karte kaum aus. Durch die in die Dachfläche eingeschnittene Dachterrasse und die zurückspringende Verglasung des Wohnbereichs im Erdgeschoss war der Meerblick stark eingeschränkt.
Die Festlegungen des Bebauungsplans ließen nur geringen gestalterischen Spielraum, um diese Nachteile auszugleichen. Unter strenger Berücksichtigung der Regelungen des Bebauungsplans wurden die äußere Gestalt des Baukörpers und die Flächen im Inneren optimiert.
Durch die Errichtung eines Querhauses und den Einbau großzügiger Glasfronten an dessen Südostseite hat man nun aus dem Erd- und dem Obergeschoss einen phantastischen Blick über die Marina auf die Kieler Bucht bis nach Laboe. In der Nacht ziehen die Lichter der „großen Pötte“ auf dem Weg zum Nord-Ostsee-Kanal vorbei.
Durch die Optimierung und Neuorientierung der Wohn- und Essbereiche in beiden Geschossen wird der maritime Bezug hergestellt, der sich auch in den architektonischen Details wie Relings und Holzplanken wiederfindet.
Die Fassade aus bruchrauem Kalksandstein wurde mit regionaltypischem hellen Schlämmputz überzogen und mit einer Verschalung aus sibirischer Lärche im Obergeschoss kombiniert. Geländer und Dachbleche wurden lediglich feuerverzinkt. Durch die Verwendung natürlicher Materialien und Farben erhält die Villa im Zusammenspiel mit den dunklen Fensterprofilen und den roten Dachziegeln ihre neue skandinavische Noblesse.
Konstruktion
Die tragenden Bauteile aus Mauerwerk und Stahlbeton wurden weitestgehend erhalten. Das Querhaus besteht aus Holzständerwerk und Holzbalkendecken und wurde in die bestehende Struktur eingefügt. Die Dachkonstruktion wurde zwischen den Sparren neu gedämmt, das Erdgeschoss erhielt eine Innendämmung. Die Fenster wurden sämtlich erneuert.
Haustechnik
Die Haustechnik wurde den aktuellen Erfordernissen angepasst. Bäder und Küchen wurden komplett entkernt und erneuert.
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